Kunden können Lastschriften bis zu acht Wochen lang zurückholen. Bei fehlenden Mandaten sogar bis zu 13 Monate. Selbst getätigte Überweisungen zu widerrufen ist jedoch schwieriger. Die Möglichkeiten dafür sind leider begrenzt.
Schnelles Handeln ist bei Überweisungsrückrufen entscheidend. Ein Rückruf klappt nur, bevor das Geld beim Empfänger ankommt. Die meisten Banken verlangen dafür 8 bis 20 Euro.
Es gibt keine Garantie für eine erfolgreiche Rücküberweisung. Der Empfänger muss der Bitte der Bank zustimmen. Erst dann wird das Geld zurücküberwiesen.
Überblick: Möglichkeiten und Grenzen der Rückbuchung
Fehlerhafte Überweisungen können manchmal rückgängig gemacht werden. Die Möglichkeiten dafür hängen von der Transaktionsart und dem Zeitpunkt ab. Schnelles Handeln ist dabei entscheidend.
Unterschiede zwischen Lastschriften und Überweisungen
Bei Lastschriften haben Sie mehr Zeit für eine Rückbuchung als bei Überweisungen. Sie können Lastschriften oft innerhalb von acht Wochen zurückbuchen lassen.
Ohne gültiges SEPA-Lastschriftmandat haben Sie sogar 13 Monate Zeit zur Reklamation. Überweisungen sind nur bis zur Gutschrift auf dem Empfängerkonto rückholbar.
Bei Echtzeit-Überweisungen bleiben oft nur wenige Minuten für einen Rückruf. Danach ist eine Rückbuchung schwierig.
Zeitliche Begrenzungen für Rückbuchungen
Die Fristen für Rückbuchungen unterscheiden sich je nach Zahlungsart:
- Lastschriften: 8 Wochen nach Abbuchung, bei fehlendem Mandat 13 Monate
- Überweisungen: Nur bis zur Gutschrift auf dem Empfängerkonto möglich
- Kreditkartenumsätze: In der Regel bis zu 120 Tage nach Abbuchung reklamierbar
Je früher Sie Ihre Bank kontaktieren, desto besser. Die Chancen stehen gut, wenn die Überweisung noch nicht ausgeführt wurde.
| Bank | Gebühren für Überweisungsrückruf |
|---|---|
| Berliner Sparkasse | 15 EUR für Widerruf und Wiederbeschaffung |
| Postbank | 21 EUR für Bearbeitung der Wiedererlangung |
| Berliner Volksbank | 30 EUR zzgl. fremder Spesen für Rückruf, mind. 30 EUR zzgl. fremder Spesen für Wiederbeschaffung |
Beachten Sie, dass Überweisungsrückrufe oft Gebühren verursachen. Diese können je nach Bank unterschiedlich sein. Informieren Sie sich vorab über mögliche Kosten für die Rückbuchung.
Wie kann ich eine Überweisung zurückholen?
Bei einer fehlerhaften Überweisung ist schnelles Handeln wichtig. Je früher Sie aktiv werden, desto höher sind die Chancen auf eine Korrektur. Die Überweisung sollte noch nicht beim Empfänger verbucht sein.
Schnelles Handeln ist entscheidend
Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank, um eine Überweisung zurückzurufen. Oft können Sie den Rückruf direkt im Online-Banking beauftragen. Loggen Sie sich ein und suchen Sie die Option „Überweisung zurückrufen“ oder „Überweisungskorrektur“.
Rückrufe sind meist nur am Ausführungstag erfolgreich. Echtzeit-Überweisungen können nicht zurückgerufen werden. Handeln Sie daher umgehend, um keine Zeit zu verlieren.
Kontaktaufnahme mit der Bank
Rufen Sie Ihre Bank an, wenn Sie kein Online-Banking nutzen oder Hilfe brauchen. Die Mitarbeiter unterstützen Sie bei der Überweisungskorrektur. Halten Sie alle wichtigen Daten wie Betrag und Empfängerkonto bereit.
Die Banken kontaktieren die Empfängerbanken für den Rückruf. Es gibt keine gesetzliche Frist für Rückforderungen. Schnelles Handeln ist trotzdem wichtig, da Überweisungen meist innerhalb weniger Stunden erfolgen.
Mögliche Kosten für den Rückholservice
Der Rückholservice kostet meist zwischen 5 und 45 Euro. Die genauen Gebühren finden Sie im Preis- und Leistungsverzeichnis Ihrer Bank. Bei kleinen Beträgen kann es günstiger sein, den Empfänger direkt um Rückzahlung zu bitten.
| Überweisungsart | Rückrufmöglichkeit | Zeitfenster | Kosten |
|---|---|---|---|
| Standard-Überweisung | Ja | Tag der Ausführung | 5 – 45 Euro |
| Echtzeit-Überweisung | Nein | – | – |
| Dauerauftrag | Ja, bis zum Vortag | Bis zum letzten Arbeitstag vor Ausführung | Meist kostenlos |
Vorgehen bei fehlerhaften Überweisungen
Überweisungsfehler können trotz Sorgfalt passieren. Schnelles Handeln ist wichtig, um Fehler zu beheben. Die Korrekturmöglichkeiten hängen von der Art des Fehlers ab.
Falsche IBAN oder Empfänger
Bei falscher IBAN ohne existierendes Konto erfolgt meist eine automatische Rückbuchung. Existiert das Konto, muss die Empfängerbank kontaktiert werden.
Eine Rücküberweisung kann erbeten werden, ist aber nicht garantiert. Die Chancen auf Erfolg sind bei schnellem Handeln größer.
Zu hoher Überweisungsbetrag
Bei zu hohem Betrag kann die Empfängerbank kontaktiert werden. Ist das Geld bereits gutgeschrieben, hat die eigene Bank keinen Zugriff mehr.
In diesem Fall bleibt nur die direkte Kontaktaufnahme mit dem Empfänger. Eine Rückzahlung des überschüssigen Betrags kann dann erbeten werden.
| Bank | Kosten für Stornierung einer Überweisung |
|---|---|
| Meine Bank | 30,00 Euro |
| ING | Kostenlos |
| Hypovereinsbank | 10,00 Euro |
| TargoBank | 20,00 Euro |
| Comdirect | 14,90 Euro |
| DKB | 10,00 Euro |
Stornierungskosten für fehlerhafte Überweisungen unterscheiden sich je nach Bank. Einige bieten den Service kostenlos, andere verlangen bis zu 30 Euro. Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrer Bank, um Überraschungen zu vermeiden.
Rechtliche Grundlagen und Ansprüche
Bei einer Fehlüberweisung gibt es rechtliche Möglichkeiten, Ihr Geld zurückzuholen. Hier erfahren Sie mehr über die gesetzlichen Grundlagen. Entdecken Sie, wie Sie Ihre Ansprüche geltend machen können.
Herausgabeanspruch nach § 812 BGB
Als Überweisender haben Sie einen Herausgabeanspruch gegen den Empfänger einer fehlerhaften Überweisung. Dies basiert auf § 812 BGB, dem „Bereicherungsrecht“. Der Empfänger muss das irrtümlich erhaltene Geld zurückgeben.
Der Anspruch besteht unabhängig vom Verschulden. Entscheidend ist, dass der Empfänger das Geld ohne rechtlichen Grund erhalten hat.
Ausnahmen nach § 818 Abs. 3 BGB
Es gibt Ausnahmen vom Herausgabeanspruch, geregelt in § 818 Abs. 3 BGB. Der Empfänger kann sich auf den „Wegfall der Bereicherung“ berufen. Dies gilt, wenn er das Geld bereits ausgegeben hat.
| Verwendung des Geldes | Herausgabeanspruch |
|---|---|
| Anschaffungen, die ohne das zusätzliche Geld nicht getätigt worden wären | Entfällt möglicherweise |
| Schuldentilgung oder Anschaffungen, die ohnehin getätigt worden wären | Bleibt bestehen |
Wurde das Geld zur Schuldentilgung oder für geplante Anschaffungen genutzt, bleibt der Anspruch bestehen. In diesen Fällen hat sich der Empfänger nicht verschlechtert.
Ob ein Herausgabeanspruch besteht oder nicht, hängt also maßgeblich davon ab, wie der Empfänger das irrtümlich überwiesene Geld verwendet hat.
Handeln Sie schnell bei einer Fehlüberweisung. Informieren Sie den Empfänger und Ihre Bank sofort über den Fehler. So verhindern Sie, dass der Empfänger das Geld ausgibt.
Alternativen zur Rückbuchung
Wenn eine Rückbuchung über die Bank nicht klappt, gibt es andere Lösungen. Eine direkte Kontaktaufnahme mit dem Empfänger ist oft der beste Weg. So lässt sich häufig eine gute Lösung finden.
Direkte Kontaktaufnahme mit dem Empfänger
Bei einer Falschüberweisung sollten Sie zuerst den Empfänger direkt anschreiben. Erklären Sie ihm freundlich die Situation und bitten Sie um Rückzahlung. Meist zeigen Menschen Verständnis für ehrliche Fehler.
Hier ein paar Tipps für die Kontaktaufnahme:
- Bleiben Sie freundlich und sachlich
- Erklären Sie genau, wann und wie der Fehler passiert ist
- Entschuldigen Sie sich für die Unannehmlichkeiten
- Bitten Sie höflich um eine Rücküberweisung
- Bedanken Sie sich für das Verständnis und die Kooperation
Einigung auf Rückzahlung
Die meisten Empfänger sind bereit, falsch überwiesenes Geld zurückzugeben. Oft hilft es, gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Eine Ratenzahlung kann sinnvoll sein, wenn der Betrag zu hoch ist.
Halten Sie die Einigung schriftlich fest. Das schafft Klarheit für beide Seiten. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- Höhe des Rückzahlungsbetrags
- Zeitpunkt oder Zeitraum der Rückzahlung
- Zahlungsweg (Überweisung, Bar, etc.)
- Unterschriften von beiden Parteien
Mit gutem Willen lässt sich eine Falschüberweisung oft einfach lösen. Eine direkte Einigung ist meist der schnellste Weg, um Ihr Geld zurückzubekommen.
Fazit
Eine Überweisung zurückzuholen ist oft schwierig und nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Handeln Sie schnell und kontaktieren Sie sofort Ihre Bank. Die Gebühren für eine Rücküberweisung liegen zwischen 10 und 50 Euro.
In manchen Fällen ist es klüger, direkt mit dem Empfänger zu sprechen. So können Sie eine freundliche Rückzahlung vereinbaren. Rechtliche Ansprüche auf die Rückgabe einer falschen Überweisung sind nicht immer durchsetzbar.
Überprüfen Sie jede Transaktion genau, bevor Sie sie ausführen. Achten Sie besonders auf die richtige IBAN und den korrekten Empfänger. So vermeiden Sie Fehlüberweisungen von Anfang an.
Das Zurückholen einer Überweisung bleibt eine Herausforderung. Gute Kommunikation mit Bank und Empfänger kann oft helfen. Am besten ist es, Fehler durch sorgfältige Prüfung zu verhindern.