Ungenehmigte Lastschriften können bis zu 13 Monate später zurückgebucht werden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, ein Lastschriftmandat rechtzeitig zu widerrufen. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Einzugsermächtigung beenden oder einen Bankeinzug rückgängig machen.
Das SEPA-Lastschriftverfahren hat im Februar 2014 das nationale Einzugsermächtigungsverfahren ersetzt. Es ermöglicht den europaweiten Einzug von Rechnungsbeträgen per Lastschrift.
Was können Sie tun, wenn Sie eine Einzugsermächtigung nicht mehr brauchen? Oder wenn Sie eine unberechtigte Abbuchung bemerken? Wir erklären Ihnen, wie Sie ein Lastschriftmandat widerrufen und welche Fristen gelten.
Was ist eine Einzugsermächtigung?
Eine Einzugsermächtigung erlaubt automatische Abbuchungen von Ihrem Konto. Sie gilt für regelmäßige Zahlungen wie Miete oder Versicherungsbeiträge. Im SEPA-Raum wird sie als SEPA-Lastschriftmandat bezeichnet.
Der SEPA-Raum umfasst viele europäische Länder. Dazu gehören Deutschland, Dänemark, Belgien, Irland und Italien. Auch Kroatien, Malta, Ungarn, Portugal, Spanien und Schweden sind Teil davon.
Definition und Funktionsweise einer Einzugsermächtigung
Eine Einzugsermächtigung ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Zahler und Empfänger. Sie erlauben dem Unternehmen, Geld von Ihrem Konto abzubuchen. Es gibt zwei Arten von SEPA-Lastschriften:
- SEPA-Basis-Lastschrift: Für Privatpersonen. Rückbuchung innerhalb von 8 Wochen möglich.
- SEPA-Firmen-Lastschrift: Für Unternehmen. Keine Erstattung nach der Abbuchung.
Für eine Einzugsermächtigung brauchen Sie bestimmte Angaben. Dazu gehören die Gläubiger-ID und die Mandatsreferenznummer. Auch Namen und Adressen sind wichtig.
Zusätzlich benötigen Sie Ihre IBAN und den Namen Ihrer Bank. Diese Informationen sichern die korrekte Durchführung der Lastschrift.
Vorteile einer Einzugsermächtigung für Unternehmen und Verbraucher
Die Einzugsermächtigung bringt Vorteile für beide Seiten. Hier ein Überblick:
Vorteile für Unternehmen | Vorteile für Verbraucher |
---|---|
Planbare und pünktliche Zahlungseingänge | Bequeme und automatisierte Bezahlung ohne manuellen Aufwand |
Geringerer Verwaltungsaufwand durch automatisierte Abläufe | Keine Gefahr, Zahlungstermine zu vergessen |
Reduzierung von Zahlungsausfällen und Mahnverfahren | Bessere Kontrolle über die Finanzen durch feste Abbuchungstermine |
Einfachere Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen im SEPA-Raum | Möglichkeit, die Einzugsermächtigung jederzeit zu widerrufen |
Das Lastschriftverfahren wurde bereits im Jahr 1964 in Deutschland eingeführt und hat sich seitdem als zuverlässige und effiziente Zahlungsmethode etabliert.
Die Einzugsermächtigung vereinfacht regelmäßige Zahlungen erheblich. Sie erleichtert Geldtransaktionen für Unternehmen und Verbraucher. Diese Methode spart Zeit und reduziert den Verwaltungsaufwand.
Voraussetzungen für die Kündigung einer Einzugsermächtigung
Lastschriften lassen sich nur bei regelmäßigen Abbuchungen kündigen. Bei Einmallastschriften kann man die Zahlung einfach zurückbuchen. Eine Kündigung ist hier nicht nötig.
Wann ist eine Kündigung möglich?
Eine Kündigung stoppt zukünftige Abbuchungen. Bereits getätigte Zahlungen bleiben davon unberührt. Sie können Lastschriften binnen 8 Wochen ohne Grund widerrufen.
Sie dürfen Ihre Einzugsermächtigung jederzeit ohne Frist kündigen. Nach 36 Monaten ohne Abbuchung endet ein Lastschriftmandat automatisch.
Beachtung von Vertragsbestimmungen und AGB
Prüfen Sie vor der Kündigung die AGB des Anbieters. Manchmal ist eine Kündigung nicht ohne Weiteres möglich. Dies gilt besonders, wenn die Einzugsermächtigung an einen Vertrag gebunden ist.
Einige Anbieter akzeptieren nur Lastschriften. Ein Widerruf könnte hier den Vertrag verletzen. Im schlimmsten Fall drohen Schadensersatzansprüche.
Bei Fragen kontaktieren Sie am besten den Anbieter direkt. So vermeiden Sie spätere Probleme.
Voraussetzung | Erläuterung |
---|---|
Regelmäßige Abbuchung | Nur bei wiederkehrenden Zahlungen ist eine Kündigung möglich |
Zukünftige Abbuchungen | Bereits erfolgte Zahlungen können nicht rückgängig gemacht werden |
Vertragliche Vereinbarungen | Prüfen Sie, ob eine Kündigung laut AGB zulässig ist |
Kontakt zum Anbieter | Klären Sie offene Fragen, um Probleme zu vermeiden |
Schritte zur Kündigung einer Lastschrift
Eine Lastschrift korrekt zu kündigen, erfordert bestimmte Schritte. Telefonische oder E-Mail-Kündigungen sind nicht gültig. Nur schriftliche Kündigungen werden rechtlich anerkannt.
Schriftliche Kündigung an den Zahlungsempfänger
Verfassen Sie zuerst ein Kündigungsschreiben. Senden Sie es per Post an den Zahlungsempfänger. Verwenden Sie ein Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein als Nachweis.
Beim Widerruf des Lastschriftmandats gibt es keine Kündigungsfrist. Sie können es jederzeit kündigen.
Wichtige Angaben im Kündigungsschreiben
Für einen rechtswirksamen Widerruf einer Einzugsermächtigung sind folgende Angaben nötig:
- Name und Anschrift des Einzugsermächtigten
- Name und Anschrift des Zahlenden
- Aktuelles Datum
- Kundennummer oder Vertragsnummer
- Gegebenenfalls die Nummer des SEPA-Mandats
- Ort, Datum und Unterschrift
Versand per Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein
Versenden Sie das Kündigungsschreiben als Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein. Dies bietet einen rechtsgültigen Nachweis über Versand und Erhalt. Bei Streitigkeiten kann dieser Nachweis sehr nützlich sein.
Schritt | Beschreibung |
---|---|
1 | Schriftliches Kündigungsschreiben aufsetzen |
2 | Wichtige Angaben im Schreiben aufführen |
3 | Kündigungsschreiben unterschreiben |
4 | Schreiben per Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein versenden |
Eine korrekte Lastschriftkündigung stoppt wiederkehrende Zahlungen und ungewollte Abbuchungen. Ein schriftlich gekündigter Dauerauftrag verhindert zukünftige Kontobelastungen durch den Zahlungsempfänger.
Situationen, in denen eine Kündigung sinnvoll ist
Manchmal ist es klug, ein Lastschriftmandat zu kündigen. Hier sind einige Beispiele dafür.
Abo-Fallen und Rechtsstreitigkeiten
Bei Abo-Fallen oder Rechtsstreitigkeiten ist ein Widerruf der Einzugsermächtigung ratsam. So stoppen Sie unberechtigte Abbuchungen während des Verfahrens.
Die Kündigung der Lastschrift schützt Sie vor finanziellen Schäden. Sie können sich dann auf den Rechtsstreit konzentrieren.
Änderung der Kontoverbindung
Bei einem Bankwechsel sollten Sie bestehende Lastschriftmandate kündigen. Teilen Sie allen Zahlungsempfängern Ihre neue IBAN mit.
Erteilen Sie neue Mandate für die aktuelle Kontoverbindung. So vermeiden Sie Probleme bei zukünftigen Abbuchungen.
Bei einer regulären Vertragskündigung erlischt das Lastschriftmandat automatisch. Nach 36 Monaten ohne Nutzung verliert ein Mandat seine Gültigkeit.
Situation | Empfehlung |
---|---|
Abo-Falle oder Rechtsstreit | Kündigung des Lastschriftmandats, um weitere unberechtigte Abbuchungen zu verhindern |
Änderung der Kontoverbindung | Kündigung bestehender Mandate und Erteilung neuer Mandate für die aktuelle IBAN |
Reguläre Vertragskündigung | Automatisches Erlöschen des Lastschriftmandats, keine separate Kündigung erforderlich |
Mandat seit 36 Monaten ungenutzt | Mandat verliert Gültigkeit, keine Kündigung notwendig |
Prüfen Sie, ob eine dieser Situationen auf Sie zutrifft. Eine Kündigung kann sinnvoll sein, um Ihre Finanzen zu kontrollieren.
Folgen der Kündigung eines Lastschriftmandats
Die Kündigung eines Lastschriftmandats hat Folgen für Ihre Zahlungen. Der Zahlungsempfänger darf keine Beträge mehr automatisch abbuchen. Sie müssen nun selbst für pünktliche Zahlungen sorgen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, fällige Beträge zu zahlen. Eine Option ist die manuelle Überweisung an den Empfänger. Hier haben Sie volle Kontrolle über den Zahlungsprozess.
Eine Alternative ist die Einrichtung eines Dauerauftrags. Dies eignet sich für regelmäßige Zahlungen mit gleichbleibender Summe. Der Betrag wird dann automatisch zu einem festgelegten Zeitpunkt abgebucht.
Beachten Sie, dass durch die Kündigung zusätzliche Kosten entstehen können. Manche Zahlungsempfänger erheben höhere Gebühren für alternative Zahlungsarten. Informieren Sie sich vorher über mögliche Zusatzkosten.
Seit Februar 2014 gelten für alle Banktransaktionen die Regeln der Single European Payments Area (SEPA). Das bedeutet, dass bei dem europäischen SEPA-Verfahren nun exakte Fälligkeitsdaten der Überweisungen angegeben werden müssen.
Bei unberechtigten Abbuchungen haben Sie 13 Wochen Zeit für eine Rückbuchung. Bei bestehender Einzugsermächtigung können Sie bis zu acht Wochen nach Abbuchung zurückbuchen lassen.
Informieren Sie den Zahlungsempfänger über die Kündigung. So vermeiden Sie weitere fehlerhafte Abbuchungen. Stornieren Sie gegebenenfalls auch bestehende Geldüberweisungen.
Verfahren | Gültigkeit | Kündigung |
---|---|---|
Einzugsermächtigung | Unbefristet, sofern innerhalb von 36 Monaten eine Überweisung erfolgt | Keine festen Kündigungsfristen |
SEPA-Mandat | Seit Februar 2014, löst das Deutsche Lastschriftverfahren ab | Keine festen Kündigungsfristen |
Unterschiede zwischen Einzugsermächtigung, SEPA-Mandat und SEPA-Lastschrift
Zahlungsprozesse können kompliziert sein. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Einzugsermächtigung, SEPA-Mandat und SEPA-Lastschrift zu verstehen. Das SEPA-Lastschriftverfahren ersetzte 2012 die Einzugsermächtigung.
Merkmale einer Einzugsermächtigung
Die Einzugsermächtigung erlaubte Unternehmen regelmäßige Abbuchungen vom Kundenkonto. Kunden konnten innerhalb von sechs Wochen widersprechen. Dies führte oft zu Unsicherheiten.
Besonderheiten eines SEPA-Mandats
Beim SEPA-Mandat genehmigt der Kunde die Abbuchung im Voraus. Dafür ist ein separates SEPA-Mandat nötig. Alte Einzugsermächtigungen gelten nicht mehr.
Das Mandat ist unbefristet gültig, kann aber jederzeit widerrufen werden. Nach 36 Monaten ohne Abbuchung braucht man ein neues Mandat.
Funktionsweise der SEPA-Lastschrift
Die SEPA-Lastschrift gibt es in zwei Varianten. Die Basislastschrift ist für Verbraucher, die Firmenlastschrift für Unternehmen. Bei der Basislastschrift können Kunden unrechtmäßige Abbuchungen zurückbuchen.
Die Frist beträgt 8 Wochen, bei unberechtigten Abbuchungen sogar 13 Monate. Bei der Firmenlastschrift ist eine Rückbuchung nicht möglich.
Merkmal | Einzugsermächtigung | SEPA-Mandat | SEPA-Lastschrift |
---|---|---|---|
Gültigkeit | Bis 2012 | Unbefristet, widerrufbar | Abhängig vom Mandat |
Autorisierung | Vollmacht an Unternehmen | Vorab durch Kunden | Durch gültiges Mandat |
Widerspruchsfrist | 6 Wochen | Keine, aber widerrufbar | 8 Wochen (Basis), 13 Monate (unberechtigt) |
Rückbuchung | Möglich | Nicht relevant | Bei Basis, nicht bei Firmenlastschrift |
Jede SEPA-Lastschrift braucht eine eindeutige Mandatsreferenz und Gläubiger-ID. Ein Vorteil ist das konkrete Fälligkeitsdatum. Das verbessert das Liquiditätsmanagement.
Bei grenzüberschreitenden Lastschriften über 12.500€ muss man die Deutsche Bundesbank informieren. Dies ist eine wichtige Regel für internationale Zahlungen.
Wie kann ich eine Lastschrift kündigen
Lastschriften zu stornieren ist unkompliziert. 2016 gab es in Deutschland 10,8 Milliarden Lastschriften. Das sind durchschnittlich 131 pro Person. Verbraucher können Einzugsermächtigungen leicht kündigen oder Lastschriften zurückrufen.
Kontaktaufnahme mit der Bank oder Sparkasse
Rufen Sie Ihre Bank an oder nutzen Sie den Online-Service. Manchmal ist eine schriftliche Bestätigung nötig. Informieren Sie auch die betreffende Organisation.
Senden Sie ihr eine Kopie des Schreibens an Ihre Bank. Das stellt sicher, dass alle Beteiligten informiert sind.
Fristgerechte Benachrichtigung
Banken brauchen meist einen Werktag Vorlauf vor dem Lastschrifteinzug. Lastschriften werden oft innerhalb eines Werktages durchgeführt. Kündigen Sie rechtzeitig, damit die Zahlung nicht mehr erfolgt.
Fragen Sie bei Ihrer Bank nach den genauen Fristen. So vermeiden Sie unerwünschte Abbuchungen.
Erforderliche Informationen für die Kündigung
Für den Widerruf einer Einzugsermächtigung benötigen Sie folgende Angaben:
- Name der Organisation, an die Sie zahlen
- Kontonummer Ihrer Bank oder Sparkasse
- Name(n) des Kontoinhabers
- Bankleitzahl
- Ihre Kundenreferenz bei der Organisation (falls bekannt)
Nach einer Lastschrift haben Verbraucher 8 Wochen Zeit für eine Erstattung. Unberechtigte Abbuchungen können bis zu 13 Monate rückgängig gemacht werden.
Organisation alternativer Zahlungsmethoden
Eine Lastschrift-Stornierung stoppt nur weitere Zahlungen an die Organisation. Für weitere Leistungen brauchen Sie eine andere Zahlungsmethode. Hier sind einige Optionen:
Alternative Zahlungsmethode | Vorteile |
---|---|
Regelmäßige Einzelüberweisungen | Flexibilität, Kontrolle über Zahlungszeitpunkt |
Dauerauftrag | Automatisierte Zahlungen, keine Bankgebühren bei Zahlungsverzug |
Eine Rückbuchung oder SEPA-Mandat-Kündigung hebt die Vertragspflicht nicht auf. Kündigen Sie den Vertrag mit dem Zahlungsempfänger separat. So vermeiden Sie Zahlungsverzug.
Fazit
Eine Lastschrift zu kündigen ist meist einfach. Sie können unerwünschte Abbuchungen direkt beim Zahlungsempfänger stoppen. Reichen Sie die Kündigung schriftlich ein und fordern Sie eine Bestätigung an.
Auch Ihre Bank kann bei der Kündigung helfen. Informieren Sie beide Seiten, um reibungslose Abwicklung zu gewährleisten. Beachten Sie, dass Verfahren und Fristen variieren können.
Das SEPA-Lastschriftverfahren schützt Verbraucher gut. Sie können Zahlungen innerhalb von 8 Wochen ohne Begründung anfechten. Bei nicht autorisierten Belastungen haben Sie 13 Monate Zeit.
Mit den richtigen Schritten und Fristen schützen Sie Ihr Konto effektiv. So vermeiden Sie unberechtigte Abbuchungen und behalten die Kontrolle über Ihre Finanzen.