Sport, Wettbewerb und Turnierlandschaft im Netz

Dota 2

In der Ära der Digitalisierung finden viele Aktivitäten bezüglich Freizeit und Sport vor dem Bildschirm statt. Eine schnelle Internetverbindung reicht aus und schon ist es möglich Sportevents über Streaming-Dienste zu schauen, Sportnews des Tages auf diversen Online-Zeitungen zu verfolgen oder gar über Workout-Inhalte selber Sport zu treiben. Das Online-Angebot wurde in den letzten Jahren auch auf die Teilnahme an Turnieren ausgeweitet. Denksportarten organisieren für Interessierte verschiedene Online-Turniere, die den Wettbewerb bequem per Mausklick ermöglichen.

Die Entstehung des Online-Denksports

Die Kommerzialisierung des Personal Computers und des Internets in den 1990ern hatte zur Folge, dass viele Denksportarten in die digitale Welt integriert wurden. Es entstanden nach und nach erfolgreiche Online-Plattformen, die im Verlauf der Zeit sowohl ihrer Fangemeinde als auch ihre Angebotspalette vergrößerten. Heute bieten sie Gameplay, Spielpartner in unterschiedlichen Spielstärken sowie informative Inhalte zu den einzelnen Disziplinen an.

Vor allem Schachserver, Pokerräume und Skat-Portale fallen mit ihren breitgefächerten Angebotspaletten auf, die von Regelerklärungen über Streaming-Inhalte bis hin zu Trainingseinheiten reichen. Spektakuläre Turnierevents sind ebenso ein Teil dieser Bandbreite. Jenseits der klassischen Spiele ist auch sportliches Gaming mit modernen Computer-, Video- und Mobile Games ein Teil der digitalen Turnierlandschaft und auf dem Weg, als Denksportart akzeptiert zu werden. 

schachfiguren
Schachfiguren

Die digitale Turnierlandschaft

Vorreiter im Bereich digitaler Wettbewerbe sind Poker und Schach. Bereits wenige Jahre nach ihrer Digitalisierung wurden die ersten Online-Turniere organisiert, an denen Spieler aus aller Welt unabhängig von ihrem Professionalisierungsgrad teilnehmen konnten. Für Poker stellten die digitalen Turniere sogar einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Kartenspiels dar: Der Sieg eines Amateurspielers im Jahr 2003 im Main Event der renommierten World Series of Poker nach einer Online-Qualifikation sorgte für großes Aufsehen und leitete weltweit einen Poker-Boom ein. Heute bietet die digitale Pokerszene zahlreiche Turniere für Pokerspieler an, die sowohl regional als auch international von Bedeutung sind. Die Besten der Besten treten jährlich im World Championship of Online Poker gegeneinander an. Zudem gibt es weiterhin Online-Events, die den Einzug in Live-Turniere über die Bewältigung von digitalen Missionen ermöglichen. 

Schachturniere im Internet werden sowohl vom Schachweltverband FIDE als auch von diversen Schachservern angeboten. In der Online-Arena der FIDE finden Schachspieler verschiedene Turniere in unterschiedlichen Kategorien. Die Erfolge in den Einzelspielen werden dabei in einem Ratingsystem festgehalten. Auch Schachserver nutzen ein ähnliches System, bieten jedoch eine deutlich größere Anzahl an Turnieren und Turnierformaten an. Im deutschsprachigen Raum erfreut sich Online-Skat einer großen Fangemeinde.

Im Vergleich zu Poker und Schach befindet sich die digitale Präsenz im Turnierbereich jedoch noch in der Entwicklungsphase. Dennoch veranstalten auch Skat-Server regelmäßig Ein- und Mehrserien-Turniere, die sowohl für professionelle Spieler als auch für Amateure offen sind. Einige Anbieter dokumentieren darüber hinaus die Erfolge der Spieler und führen Ranglisten, die sie auf ihren Webseiten veröffentlichen.

ESport

Eine ganz neue Errungenschaft für die Sportlandschaft ist eSport. Die ersten Videospiel-Turniere wurden in den 1970er-Jahren veranstaltet. Zum echten Massenphänomen hat sich jedoch das professionelle Gaming in den letzten zwanzig Jahren entwickelt. Turniere von Kultspielen wie League of Legends, Fortnite und Dota 2 werden heute von Millionen Menschen weltweit per Livestream oder in ausverkauften Stadien verfolgt. Zusätzlich sind die Turniere auf Videoportalen, in sozialen Medien sowie in Foren und Blogs ein zentraler Gesprächsstoff für Gaming-Fans. Es ist kaum überraschend, dass die Preisgelder inzwischen achtstellige Beträge erreichen und eSport erfolgreich mit konventionellen Sportarten in Werbung und Sponsoring konkurriert. In einigen Ländern wird eSport bereits als Sportart mit mentalen Herausforderungen anerkannt. 

In Deutschland wird sein Status noch diskutiert. Während immer mehr konventionelle Sportvereine wie FC Schalke und RB Leipzig in eSport-Teams investieren, verweigert der Deutsche Olympische Sportbund weiterhin die Akzeptanz des eSports als eigenständige sportliche Aktivität. Doch der Trend der letzten Jahre zeigt, dass das wachsende Interesse in der globalen Bevölkerung viele Sportinstitutionen dazu verleitet, professionelles Gaming mehr Aufmerksamkeit zu schenken. 

Es zeigt sich, dass eSport seinen festen Platz in der globalen Sportlandschaft gefunden hat. Das sportliche Gaming bietet im Netz interessierten Gamern vielfältige Turniere, bei denen sie ihr Können an der Konsole unter Beweis stellen können. Auch traditionelle Spiele locken mit zahlreichen Wettbewerben und ermöglichen es den Menschen, Denksport auf Wettbewerbsebene bequem per Mausklick auszuüben.